Lebensraum Lechtal

Der Verein Lebensraum Lechtal versteht sich als Plattform für einen nachhaltigen Umgang mit der Landschaft des Lechtals. Das bedeutet, dass bei den Projekten nicht nur ökologische und naturschutzfachliche, sondern immer auch soziale und ökonomische Aspekte beachtet werden: „Wir betreiben nicht nur Naturschutz, sondern beziehen den Menschen immer mit ein in die Erarbeitung zukunftsfähiger Strategien.

Das Lechtal ist für den Naturschutz aus verschiedenen Gründen von besonders großer Bedeutung.

Der Lech bildet eine „Biotopbrücke“ zwischen den eigentlich getrennten Landschaften der Alpen und der schwäbisch-fränkischen Alb: Als Wildfluss spülte er große Mengen Kies aus den Bergen ins Flachland. Auf den Kiesbänken und den auf ihnen entstehenden Flussschotterheiden herrschen ähnlich karge Verhältnisse wie in den Bergen oder im Jura: die Böden sind kalkreich, steinig und trocken. Mehr als 150 an diese Bedingungen angepasste Pflanzenarten, wie etwa das gelbblühende Ochsenauge, können so entlang des Lechs ihre eigentlich getrennten Vorkommen miteinander verbinden. Dies ist wichtig für genetischen Austausch und langfristiges Überleben der Arten!

Außerdem überschneiden sich nur im Lechtal die Vorkommen von Pflanzen ganz verschiedener Herkunft:

-          Über die Rhonepforte aus dem Mittelmeerraum: z.B. Sumpfgladiole

-          Aus den Steppengebieten Ungarns: z.B. Küchenschelle

-          Aus den Alpen: z.B. Enzian

Und auch wenn der Landschaftswandel durch den Bau der Staustufen viele Lebensräume und Arten hat verschwinden lassen: Das Lechtal spielt immer noch eine große, sogar internationale Rolle für den Naturschutz: Hier leben viele Tier- und Pflanzenarten mit europaweiter Bedeutung wie Frauenschuh, Schlingnatter und Gelbringfalter. Arten wie das Augsburger Steppengeiskraut kommen sogar nur hier vor.

Im Zuge des Projektes „Alpenflusslandschaften“ s. 2015 werden so bis 2021 zwischen Kinsau und Prem mehrere Teilprojekte zum Schutz der biologischen Vielfalt angegangen.

In zwei dieser Teilprojekte ist unsere Schule aktiv mit eingebunden: Umweltbildung und Lebensraumerhaltung.

Teilprojekt Umweltbildung: Hier darf die 3. Klasse unserer Schule im Frühjahr/Sommer mit Dipl-Biologin B. Lena Fassnacht an den Lech. Dort erkunden die Kinder die Tier- und Pflanzenwelt und lernen kennen, was einen Fluss bzw. einen Alpenfluss ausmacht. So werden sie für das zweite Teilprojekt, die Lebensraumerhaltung, sensibilisiert.

Teilprojekt Lebensraumerhaltung: Hier dürfen dieselben Kinder Anfang der 4. Klasse kurz vor Weihnachten auf die Kraftwerksinsel bei Kinau und zusammen mit ihren Eltern den eigenen Weihnachtsbaum schneiden. Durch das Auslichten der Fichten werden die verbuschten Kiesbänke freigestellt und können wieder als Lebensraum für Flussregenpfeifer, Zwerg- Glockenblume usw. dienen. Im Anschluss gibt es eine kleine Feier am Lagerfeuer mit Punsch, Plätzchen und Singen. Zum Abschluss dürfen die Schüler mit den mitgebrachten Leckereien für die Tiere einen eigenen Baum schmücken.

Die Zusammenarbeit mit dem Verein Lebensraum Lechtal wird kontinuierlich fortgesetzt, so dass nachhaltig der Lebensraum am Alpenfluss Lech erhalten werden kann.